Als meine Tochter auf die Welt kam, dachte ich, dass man bei Babys doch deutlich erkennen könne, wenn sie müde sind. Dann würden sie sich die Augen reiben. Oder einfach einschlafen.
Aber weit gefehlt! Kinder zeigen Müdigkeit oft anders, als wir Erwachsenen, besonders dann, wenn sie wenige Monate alt sind.
Deshalb müssen wir oft genauer hingucken und lernen, die “Zeichen” unseres Kindes zu verstehen:
1) Viele Kinder reiben sich mit den Händen über das ganze Gesicht, besonders dann, wenn sie noch sehr klein sind.
2) Mit zunehmendem Alter, wenn die Koordination der Hände besser funktioniert, reiben sich Kinder bei Müdigkeit die Nase. Die Nase ist dann auch oft rötlich.
3) Manche reiben bzw. jucken sich auch an bzw. hinter den Ohren oder um die Ohren herum. Weswegen es übrigens auch einige Eltern gibt, die ihren Kinderarzt fragen, warum sich das Kind ständig an den Ohren juckt ;-).
4) Häufig werden die Augen klein/dünn, rötlich und/oder glasig.
5) Das klassische Müdigkeitszeichen „Augen reiben“ kommt oftmals erst bei etwas älteren Kindern (bei meinem Kind mit ca. 8 Monaten) oder wenn die Kinder schon sehr, sehr müde sind. Die anderen Zeichen zeigen sie häufig etwas eher.
6) Je älter die Kinder, desto mehr drehen sie auf, wenn sie merken, dass sie müde sind. Mein Kind wurde z.B. mit 10 Monaten, wenn es müde wurde, richtig aufgekratzt. Ist wie eine Rakete durch die Wohnung gerobbt, hat alles auseinander genommen. Hätte man keine Erfahrung mit Kindern, könnte man meinen, das Kind sei noch längst nicht müde, sondern quickfidel. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wenn ich mein Kind dann ins Bett bringe, kann es von 100% auf 0% herunterfahren und ziemlich schnell einschlafen. Echt faszinierend.
7) Viele Kinder fangen auch an zu quietschen oder in hohen Stimmlagen zu brabbeln, wenn sie müde sind.
8) Viele Kinder weinen, quengeln oder schreien laut, wenn sie müde sind bzw. bevor sie einschlafen (das ist völlig normal und in der Regel auch altersadäquat).
9) Sehr viele Kinder suchen, wenn sie müde werden, die Nähe zu ihrer Bindungsperson (zum Beispiel) der Mutter, zum Beispiel wollen sie auf den Arm und kuscheln.
10) Und zuguterletzt bekommen viele Kinder, wenn sie müde werden
, Hunger. Sie verlangen nach dem Fläschen oder wollen gestillt werden.
Um deinem Kind beim Schlafen zu helfen, lese gerne auch den Artikel: Hilfe, mein Baby schreit! Oder: Wie man ein Kind beruhigen kann.
Dort findest du auch — unabhängig vom Schreien — Tipps, wie man Babys das Einschlafen erleichtern kann.