Spätestens mit Beginn der Familienkost wird man häufig mit einem konfrontiert: Zucker. Sei es der zugesetzte Zucker in den Kinderkeksen vom Drogeriemarkt, in der Marmelade oder im vermeintlich gesunden Gemüse-Mix vom Lebensmittelhändler um die Ecke.
Und dann die Verwandten, die einem manchmal damit in den Ohren liegen, „dass doch so ein bisschen Zucker nicht schadet“, dass das auch ihren Kindern nicht geschadet hat und „Kinder anderer Eltern doch auch Süßigkeiten bekommen“.
Zum Hintergrund
In diesem Artikel möchte ich euch etwas über meine Sichtweise zum Thema Zucker für mein Kleinkind erzählen. Wie immer gilt auch bei diesem Artikel: Es ist meine persönliche Sichtweise.
Sicherlich gibt es auch andere Meinungen– jede Mama soll für sich entscheiden, wie sie damit umgehen möchte. Ich „verteufle“ da nichts und niemanden, habe aber für uns entschieden, diesen Weg so zu gehen.
Zuallererst: Wenn ich von Zucker spreche…
…dann meine ich vor allem Industriezucker. Aber auch andere Zuckerarten, wie z.B. Agavendicksaft, zu viel Fruchtzucker oder Glukose etc. versuche ich bei Klein J zu vermeiden.
Ich bin kein „Zucker-Gegner“
Vorwegnehmen möchte ich, dass auch ich gerne mal ein Stück Kuchen oder Schokoladen-Kekse esse.
Als Kind durfte ich nur wenig Süßes essen und war daher ab der Einschulung nahezu gierig nach Süßem (vermutlich nicht deshalb, weil es so außergewöhnlich lecker war, sondern vor allem deshalb, weil es die anderen Kinder haben durften und ich nicht ;-)).
Ich habe mir deshalb vorgenommen, dass Süßigkeiten bei uns Zuhause kein geheimumwittertes, spaßbefreites Mysterium bleiben sollen. Wenn meine Tochter irgendwann mal aktiv Interesse daran zeigt, dann soll sie auch Süßes bekommen. Aber in Maßen, mit der richtigen Dosis. Und wann dieser Zeitpunkt ist, das entscheide ich dann entsprechend ihrer Entwicklung.
Ich finde es wichtig, erst einmal leckere, gesunde Alternativen anzubieten. Manchmal hat man ja auch als Erwachsener „Süßhunger“ und freut sich genauso auch über einen Obstsalat oder ein selbstgemachtes Fruchteis.
Oder man hat eigentlich Hunger bzw. Durst und verwechselt das mit Gelüsten auf Süßes.
Jedenfalls: Mein Wunsch ist es, in diesem Artikel aufzuklären. Ich möchte nicht mahnend daherkommen, denn Ernährung ist auch oft Ansichtssache.
Meine Gründe gegen Zucker
Das fehlende Bedürfnis bzw. der nicht vorhandene Wunsch
Mein Kind hat mit 1,5 Jahren noch nicht das Bedürfnis nach Süßem, wie zum Beispiel Kuchen oder Keksen, geäußert. Sie ist vollkommen zufrieden, wenn sie zuckerfreie Vollkornkekse, selbst gemachte Müsliriegel, Hirse-Kringel oder etwas anderes angeboten bekommt. Wenn wir sie mal an etwas Süßem naschen ließen, zeigte sie kein gesteigertes Interesse daran, mehr davon zu bekommen. Selbst wenn sie mal Interesse an Süßem zeigt, ist das mehr Neugierde und kann bislang wunderbar mit anderer, gesünderer Kost befriedigt werden. Sie durfte sogar mal wählen: Wollte sie süße Butterkekse oder lieber Oliven? Die Entscheidung viel eindeutig auf Oliven (sie ist verrückt nach denen).
Solange dieses Verlangen, wie es viele Kinder ab ca. 2,5/3 Jahren zeigen, noch nicht bei Klein J vorhanden ist, sehe ich auch keinen Bedarf, ihr Kinder-Pinguin, Marmeladenbrot oder Milka-Schokolade aufzutischen ;-).
Gewöhnung
Der Geschmackssinn wird insbesondere in den ersten Lebensjahren geprägt und beeinflusst spätere Vorlieben. Wenn ein Kind immer wieder Süßes bekommt, kann es sich an den süßen Geschmack gewöhnen und diesen süßen Geschmack regelmäßig brauchen und einfordern.
Zucker regt im Gehirn übrigens auch die gleichen Gegenden an wie Alkohol oder Nikotin.
Zucker und die großen Volkskrankheiten
Hier zitiere ich mal die Forschergruppe um das Team rund um Dr. Feil (einen Biologen und Lehrbeauftragten an der Uni Furtwangen): „Dass Zucker dick macht (…), ist wohl den meisten bekannt. Dass der regelmäßige Zuckerkonsum allerdings auch zu erhöhtem Bluthochdruck führt und gleichzeitig das Risiko, an Krebs, Alzheimer, Osteoporose, Arthrose oder an Artherosklerose zu erkranken erhöht, wissen die Wenigsten unter uns.“
Veranlagung zu Diabetes in meiner Familie
In meiner Familie haben viele Mitglieder Diabetes. Auch ich hatte einen Schwangerschaftsdiabetes – bei einer — wie ich dachte — gesunden Ernährung.
Da Klein J möglicherweise auch eine Veranlagung zu der Zuckerkrankheit hat, möchte ich bei ihr auf eine gesunde Ernährung achten, um dieses Risiko zu minimieren.
(Häufige) zuckerhaltige Mahlzeiten fördern Karies
Ich finde es wichtig zu wissen, dass Zucker heute oftmals vielem beigesetzt ist: Den Brötchen am Morgen, dem Ketchup zum Mittagessen, den Cornflakes und dem Fruchtjoghurt am Nachmittag, dem Brotaufstrich am Abend. So kommen die Zähne unserer Kinder immer wieder mit Zucker in Berührung und die Entstehung von Karies kann gefördert werden.
Wenn dann die Kinder auch noch nicht gerne Zähne putzen (was leider oft der Fall ist), dann ist das für die Zahngesundheit unserer Kinder nicht unbedingt förderlich.
Zucker alleine ist zwar kein Kariesveruracher, denn vor allem Säuren (zum Beispiel Fruchtsäuren) können Karies begünstigen.
ABER: In vielen industriell hergestellten Lebensmitteln findet sich Zucker, der nur aus wenigen Zuckermolekülen besteht – den sogenannten Ein- und Zweifachzucker. Kariesbakterien können diesen Zucker sehr schnell verwerten.
Mehrfachzucker (auch Polysaccharide genannt) bestehen aus zehn und mehr Zuckermolekülen. Um diese zu spalten, brauchen die Bakterien in unserem Mund deutlich länger, als bei den Ein- und Zweifachzuckern. Zu den Mehrfachzuckern gehört beispielsweise die Stärke, die sich in Kartoffeln, Brot, Reis oder Getreidesorten, wie Mehl, befindet.
Karies ist übrigens ansteckend. Wer als Mutter oder Vater auf seine eigene Mundgesundheit achtet, der verringert das Risiko, dass Kariesbakterien in ihrem Mundraum an das Kind weitergegeben werden.
Keine gesunden Bestandteile
Zucker ist nicht gesund, da er ohne weitere Nahrungsbestandteile daher kommt und dem Körper lediglich Energie zuführt.
An dieser Stelle möchte ich die Ernährungsmedizinerin Ute Gola zitieren:
„In raffiniertem Zucker ist nichts drin. Er ist ein reines Kohlenhydrat. Wer 100 Gramm zu sich nimmt, isst zirka 400 leere Kalorien ohne Vitamine, ohne Mineralien“.
Warum nicht also eine süße Alternative anbieten, die lecker schmeckt und gleichzeitig gesunde Bestandteile hat?
Kinder schmecken intensiver wie Erwachsene
Ein Erwachsener verfügt über 2000 bis 5000 Geschmacksknospen. Bei einem Säugling sind es doppelt so viele. Teenager haben noch ungefähr 9000 Geschmacksknospen.
Kinder schmecken deshalb oft intensiver wie wir. Das heißt im Umkehrschluss: Wir müssen weder stark würzen, noch zuckern.
Zucker kann die Entstehung von Krebs fördern
Wissenschaftler sind sich einig, dass Tumorzellen zur Vermehrung Zucker brauchen. Die Forschung ist hier zwar noch am Anfang.
Ein internationales Wissenschaftlerteam an der Harvard Medical School um den Professor und Biochemiker Lewis Cantley erforschte jedoch, welche Rolle Zucker bei der Entstehung von Krebs spielt. Cantley hält es nach dieser Studie für wahrscheinlich, dass in vielen Fällen ein hoher Zuckerkonsum Krebs überhaupt erst entstehen lässt. Deshalb empfiehlt Cantley empfiehlt, so wenig Zucker wie möglich zu essen.
Zucker im Verhältnis sehen
Ich finde es wichtig, eines zu bedenken: Wenn wir für uns Erwachsene von „wenig Zucker“ sprechen, heißt das im Umkehrschluss nicht unbedingt, dass das im Verhältnis auch wenig Zucker für unsere Kinder ist.
Kinder sind in der Regel kleiner als wir, der Körper ist noch in der Entwicklung und sie haben eine andere Verdauung als wir Erwachsene.
Genau aus diesem Grund empfiehlt die WHO (Weltgesundheitsorganisation) auch eine weitaus geringere, tägliche Menge an Zucker für Kinder als für Erwachsene.
Nun fragt ihr euch sicher: Wenn ich meinem Kind wenig Industriezucker gebe, welche gesünderen Alternativen gibt es dann? Dazu folgt in Kürze ein neuer Artikel.
Wie geht ihr mit dem Thema um? Gebt ihr euren Kindern keinen Zucker, wenig Zucker oder soviel sie möchten? Habt ihr euch mit dem Thema denn schon einmal befasst oder war das für euch bislang nicht so relevant? Habt ihr Tipps oder Ergänzungen?
Wenn ihr Interesse habt, schreibe ich gerne mehr Beiträge zum Thema Ernährung. Über einen Kommentar von euch würde ich mich freuen!
Quellen:
https://www.dr-feil.com/blog/allgemein/zucker.html
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https://www.planet-wissen.de/natur/sinne/schmecken/index.html
https://www.prof-dhom.de/infowelt/behandlung/karies/ursachen/
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Wie-gefaehrlich-ist-Zucker-wirklich‑,zucker133.html